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Paris-Roubaix Challenge : 145 km pour vibrer sur les routes du nord
4 Min. Lesezeit

Paris-Roubaix-Herausforderung: 145 km, um den Nervenkitzel der nordenglischen Straßen zu erleben.

Wir bei Mercier glauben, dass nicht nur die Leistungen im Radsport Eindruck hinterlassen, sondern auch die Geschichten, die wir dabei erleben. Die anspruchsvollen Strecken, die gemeinsam zurückgelegten Kilometer, die Zweifel, das Lächeln. Die Paris-Roubaix Challenge vereint all das. Ein legendäres Rennen, das auch für Amateure zugänglich gemacht wurde und bei dem das Erlebnis im Vordergrund steht: das Dröhnen des Kopfsteinpflasters, der Nervenkitzel der Durchfahrt durch die Trouée d'Arenberg und das wohlverdiente Bier im Vélodrome.

Es ist in drei Längen erhältlich: 70, 145 und 170 Kilometer. Und der Wunsch bleibt derselbe: ein Stück Legende zu berühren.

Unter den Tausenden von Radfahrern, die dieses Jahr dabei waren, gehörte auch Jérôme Kus zu denen, die sich den Termin schon lange vorgemerkt hatten. Als langjähriger Enthusiast, der lange Strecken gewohnt und dem Geist der Anstrengung treu geblieben ist, bewältigte er das Kopfsteinpflaster der „Hölle des Nordens“ mit jener Mischung aus Klarheit, Demut und stiller Freude, die man oft bei wahren Radsportbegeisterten findet.

Für Jérôme Kus ist die Paris-Roubaix-Herausforderung zwar nichts Neues mehr, doch seine Leidenschaft ist ungebrochen. Seit drei Jahren markieren er und seine Freunde jedes Jahr den Termin im Kalender. Das Ritual ist fest etabliert: Abendessen am Vorabend, Witze vor dem Rennen und eine langsam steigende Anspannung. Und dann, frühmorgens, die ersten Pedaltritte auf den Straßen Nordfrankreichs.

Es ist nicht nur ein Rennen. Es ist auch ein Wochenende mit Freunden, ein besonderer Moment. Wir kommen zusammen, lachen und stürzen uns dann gemeinsam in die Hölle des Nordens.

Die Strecke ist dieses Jahr 145 Kilometer lang: 19 Kopfsteinpflasterabschnitte, darunter die legendäre Trouée d'Arenberg als Auftakt. Eine ernsthafte Herausforderung, die jedoch im Laufe der Jahre anders, vielleicht gelassener, angegangen wird.
Man muss sagen, dass das Wetter dieses Jahr auf ihrer Seite ist: strahlend blauer Himmel, trocken und sonnig. Ein Traum für jeden, der schon einmal auf nassem Kopfsteinpflaster erlebt hat.

„Beim ersten Mal war ich nicht beruhigt. Ich dachte, ich würde mir die Hände, die Reifen oder beides ruinieren. Jetzt gehe ich mit mehr Weitblick, mehr Erfahrung … und einem Gravelbike an die Sache heran.“

Am Morgen zog er seine Émile-Radhose und sein Saint-Étienne-Trikot an, bereit, die Kilometer in Ruhe zurückzulegen.
An der Startlinie vermischen sich die Nationalitäten um ihn herum. Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch werden gesprochen. Doch als sie sich Arenberg nähern, verstummen die Stimmen. Das Peloton gleitet in drückender Stille dahin.

Es ist brutal. Man fragt sich, was man da eigentlich tut. Man fragt sich, ob man es schaffen wird. Und dann beißt man die Zähne zusammen und gibt nicht auf.

Und dieses Jahr klappt es nicht. Platten. Keine Panik. Reparieren, weiterfahren. Er hat schon Schlimmeres erlebt.
Seine Strategie ist jedenfalls simpel: Zwischen den Kopfsteinpflasterpassagen teilt er sich seine Kräfte ein, auf dem Kopfsteinpflaster gibt er alles. Voller Einsatz, auch wenn es weh tut. Und in diesen ruhigeren Momenten, zwischen den Stößen, nutzt er den Schutz im Windschatten, um andere Fahrer kennenzulernen, die aus aller Welt angereist sind, um auf diesen legendären Straßen zu fahren. Doch trotz dieser großartigen Begegnungen gilt: Sobald das Kopfsteinpflaster wieder auftaucht, kämpft jeder für sich.

Als nächstes folgt der Sektor Mons-en-Pévèle. Technisch anspruchsvoll, vor allem aber wegen des leichten Anstiegs.

Dieser Sektor passt gut zu mir. Er entspricht meinen Stärken. Er ist vielleicht einer meiner Lieblingsbereiche. Er hat wirklich eine einzigartige Atmosphäre.

Was die Vorräte angeht, ist alles gut durchdacht. Nichts Überflüssiges, sondern genau das, was man braucht, und zwar zur richtigen Zeit. Keine nordischen Spezialitäten auf der Speisekarte, aber wen kümmert's? Bier und Pommes gibt's später.

Und dann kommt das Vélodrome. Der Geräuschpegel ändert sich. Auch das Licht. Alles wirkt runder, weicher. Er betritt die Bahn, geht umher, wirft einen Blick auf die Tribüne. Die Emotion ist subtil, aber deutlich spürbar.

Man denkt an die Bilder, die wir unser ganzes Leben lang im Fernsehen gesehen haben. Bilder von Boonen, Cancellara oder in jüngerer Zeit von Van der Poel. Es ist wahrlich ein Ort voller Geschichte. Und man erkennt, dass man, wenn auch nur für ein paar Sekunden, dieselbe Ziellinie überquert wie all diese großen Champions. Es ist einfach legendär.

Natürlich stellt sich bei der Ankunft Müdigkeit ein. Aber es ist wunderschön und befriedigend.

Ich hatte eine Verletzung, die mich eine Zeitlang vom Radfahren abhielt. Deshalb war meine Rückkehr hierher, in diese Atmosphäre, auf diese Strecke… symbolisch. Eine Art zu sagen: Ich bin zurück.

Nach der Ankunft erwartet Sie ein traditionelles Barbecue: lokale Würstchen, knusprige Pommes und ein kühles Bier. Dann heißt es, die Profis anzufeuern, bevor es zum Essen in ein nettes Restaurant geht. Die Sonne beginnt unterzugehen, die Beine sind schwer, aber die Herzen sind ein bisschen leichter.
Am Sonntag, als wollten sie nicht zu schnell zum nächsten Kapitel übergehen, unternahmen sie noch einmal eine kurze Ausfahrt durch die gepflasterten Straßen. Um die Atmosphäre zu genießen. Um das Vergnügen zu verlängern.
Als wolle er andeuten, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist, dass er zurückkehren wird. Wegen des Kopfsteinpflasters, der Atmosphäre und des Biers im Ziel.
Mittags geht es zurück zum Grillen. Dasselbe Spiel wie am Vortag, dieselbe unkomplizierte Freude, bevor man die Profis anfeuert, immer mit derselben Mischung aus Bewunderung, Leidenschaft und den Erinnerungen, die uns noch warm um die Wangen liegen.

Danach blieben ihm drei Worte im Kopf: „ Mythisch. Vergnügen. Bier.
Und dann ein anhaltender, freudiger Geruch, der ihm noch immer in Erinnerung geblieben ist: „ Der Geruch von Pommes frites, ganz klar.

Und letztendlich ist das vielleicht das Wichtigste.

Vielen Dank an Jérôme für das Teilen seiner Erfahrungen.

Text: Léo Béjoint | Bildnachweis: Sportograf.com | lechti.com

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