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Critérium du Dauphiné 1947 : l’aube d’un mythe
2 Min. Lesezeit

Critérium du Dauphiné 1947: der Beginn eines Mythos

1947 atmete Frankreich wieder auf. Das Land heilte seine Wunden, der Radsport erlangte sein Prestige zurück, und ein neues Rennen in den Alpen begann.
Das Critérium du Dauphiné Libéré, organisiert von der gleichnamigen Zeitung, war geboren. Eine bescheidene erste Auflage auf Papier: vier Etappen und eine Schleife von fast tausend Kilometern zwischen Grenoble und Grenoble, über Vienne, Annecy, Genf und Annemasse.
Doch schon jetzt zeichnet sich ein Versprechen ab: die starken Männer vor der Tour de France zu enthüllen.

Am 12. Juni erregte ein Mann an der Startlinie kaum Aufmerksamkeit bei den Zuschauern. Sein Name war Edward Klabiński. Er war Pole, vor dem Krieg geflohen und startete im violetten Trikot des Mercier-Hutchinson-Teams.

Im Peloton kennt jeder Vietto, Lapébie und Caput. Erfahrene, solide und bestens mit Bergstraßen vertraute Männer. Doch Klabiński hat noch etwas anderes in den Beinen: einen unbändigen Willen, die Präzision eines Meisters seines Fachs und die Gelassenheit eines Fahrers, der nichts mehr beweisen, aber alles zeigen will.

Schon auf der ersten Etappe zwischen Grenoble und Wien ging Klabiński auf Nummer sicher. Nichts Spektakuläres. Er hielt sich im Windschatten, bewältigte die Anstiege und beobachtete die Umgebung.
Am nächsten Tag änderte er seine Taktik, attackierte in den Ausläufern von Semnoz, wehrte die Rückkehr der Favoriten ab und sicherte sich das Gelbe Trikot des Führenden.

Die nächste Etappe zwischen Annecy und Annemasse ist entscheidend.
Die Straßen sind lang, von der Sonne ausgedörrt. Mit einer entscheidenden Attacke am Gipfel eines Anstiegs setzt er sich vom Peloton der Favoriten ab. Niemand kann reagieren. Hinter ihm verlangsamt sich das Tempo. An der Spitze baut er seinen Vorsprung aus und überquert die Ziellinie als Einziger, die Arme erhoben, fast ungläubig. Er hat das Rennen gerade verblüfft.

Am letzten Tag in Grenoble hatte er alles im Griff. Klar im Kopf. Souverän. Er schrieb Geschichte als erster Sieger des Critérium du Dauphiné und verewigte sich als Erster in den Annalen dieses Rennens. Und mit ihm auch der Name des Mercier-Teams, das seine Geschichte bei diesem Event auf grandiose Weise begann.

Auch heute noch ist das Critérium du Dauphiné dieser Erinnerung treu geblieben. Es dient als Sprungbrett zur Tour de France, einem Rennen, bei dem jedes Jahr Champions antreten, um sich zu beweisen, die Berge zu spüren, den Wind vor Juli zu lesen und natürlich vor allem, um Geschichte zu schreiben. Klabińskis Sieg 1947 ist nur einer von vielen. Er verkörpert aber das Wesen dessen, was wir an Mercier so lieben: unaufdringliche Kühnheit, die Eleganz der Anstrengung und den Respekt vor den Straßen und dem Wetter.

Und während am Sonntag die Ausgabe 2025 des Critérium du Dauphiné zwischen Domérat und dem Mont-Cenis-Plateau beginnt, denken wir an jenen Tag im Juni 1947 zurück. An jene erste geschriebene Zeile, an jenen Fahrer im lila Trikot, der zeigte, dass selbst die größten Geschichten manchmal im Verborgenen beginnen.

Und auch wenn Edward Klabiński heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, hat man bei Mercier die erste Seite nicht vergessen. Genauso wenig wie den Mann, der sie geschrieben hat.

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